Tomaten vorziehen und Tomaten anbauen – 30 tolle Tipps und Tricks für eure Ernte

Tomaten vorziehen und Tomaten anbauen – 30 tolle Tipps und Tricks für eure Ernte

Ein absolutes Highlight der Sommerzeit im Garten, ein absoluter Hochgenuss, wenn sonnengereift – In Österreich nennt man die Tomate auch Paradeiser, dem Paradiesapfel angelehnt. Tomatensuppe, Tomate-Mozarella, Bruscetta als Entrée, Auflage für saftige Hamburger, selbstgemachter Ketchup, Sauce Bolognese, Lasagne, Pizzsasauce – Die Tomate kann so viel und schmeckt so wunderbar! Mit etwas Vorwissen und Achtsamkeit gelingt auch Gartenneulingen der Anbau von Tomaten. In diesem Blog-Artikel zeigen wir euch wie ihr in eurem Garten, oder auf dem Balkon Tomaten vorziehen und Tomaten anbauen könnt.

Tomatensorten im Portrait – Nicht einfach nur rot und rund

Die typische Supermark-Tomate ist rund und rot, selten mal leicht oval und gelb – die große Vielfalt dürft ihr dort nicht erwarten. Die Fülle an verschiedenem Tomaten-Saatgut hingegen ist riesig und bietet eine Regenbogen an Farben und ein Füllhorn an verschiedenen Farben und Geschmacksnuancen.

Buschtomaten – Pflegeleichte Balkontomaten

Buschtomaten wachsen kompakt und sind ideal für die Anpflanzung in Töpfen und Kübeln geeignet, dabei solltet ihr bedenken, dass die Größe des Pflanzgefäßes mindestens 10 Liter betragen sollte. ”Buschtomate“ beschreibt nur die Wuchsform der Tomatenpflanze, es gibt Buschtomaten in vielen verschiedenen Fruchtfarben und Fruchtformen. Besonders spannend: Die Fuzzy Wuzzy Buschtomate überzeugt sowohl mit ihrem kompakten Wuchs, als auch mit ihrem flauschigen Aussehen. Ähnlich wie bei Pfirsichen bildet sich bei dieser Tomate eine samtige Haut auf der Frucht aus, auch ihre Stengel und Stile sind mit einem Flaum überzogen.

Cherrytomaten, Cocktailtomaten und Johannisbeertomaten

Cherrytomaten, Cocktailtomaten und Johannisbeertomaten sind die Tomaten mit kleinen Fruchtgrößen, wobei Johannisbeertomate-Varianten wie die rote Murmel, diejenigen mit der geringsten Größe ist. Diese Tomaten sind aufgrund ihrer Winzigkeit und ihres herrlich süßen Geschmacks beliebt bei Kindern und als Snacktomate. Eingepackt in einen Vorratsbehälter kommen sie mit zur Arbeit und versüßen euch euren Arbeitsalltag auf gesunde Art. Inzwischen sind im Handel auch kleine Datteltomaten zu haben, die sich im Aroma in Richtung von Cocktailtomaten bewegen und eigentlich nur durch ihre ovale Form divergieren.

Gesunde Beilage: Salattomaten

Bei Salattomaten handelt es sich um mittelgroße Tomaten, die besonders beliebt als Teil von Salaten sind. Sie saftig, besitzen ein kräftiges Tomatenaroma und haben eine dünne Schale.

Fleischtomaten

Fleischtomaten sind die größten Vertreter unter den Tomaten. Supermarkt Fleischtomaten schmecken meist fade, manchmal sogar mehlig, sonnengereifte Fleischtomaten stehen bezüglich des Aromas Salattomaten in Nichts nach. Besonders beliebt sind dünne Scheiben von Fleischtomaten als Auflage für Sandwiches und Burger.

Flaschentomaten und Romatomaten

Oval und länglich und nicht kugelrund zeigen sich Flaschentomaten, auch Romatomaten genannt. Sie sind schnittfest und haben keinen sonderlich hohen Wassergehalt im Gegensatz zu anderen Tomatenvariante. Diese Tomaten werden gern als Grundlage für geschmacksintensives Tomatenmark, Tomatensaucen und Suppen benutzt. Am bekanntesten ist Wohl die San Marzano Flaschentomate, sie gilt als die Aroma-Königin unter den Saucen-Tomaten.

Heirloom Tomaten und alte Tomatensorten

In den USA nennt man sie ”Heirloom Tomatoes“ – Erbstück Tomaten, hierzulande nennen wir sie ”Alte Sorten“. Alte Tomatensorten zeigen sich in einer unglaublichen Formen- und Farbenvielfalt. Durch ihre mangelnde Uniformität und teilweise auch schlechtere Lagerfähigkeit finden sie im professionellen Erwerbsanbau keinen Einsatz. Für den Hausgebrauch jedoch lohnt sich der Anbau von alten Sorten wie ”Moneymaker“, ”Marglobe“, ”Brandywine“ und die stattliche Ochsenherztomate – Sie beeindrucken sowohl durch ihre Formen und Farben, sowie durch ihre besondere Aromenvielfalt. Besonders bizarr wächst etwa die Reisetomate, deren Segmente einfach abgebrochen und verzehrt werden können. Da die meisten alten Sorten nicht krautfäuleresistent sind, sollten sie stets unter einem Dach angebaut werden.

Schwarze Tomaten, gelbe Tomaten, blaue Tomaten

Nicht nur in rot zeigen sich Tomaten, abseits der typischen Supermarkt-Variante. Cherokee Purple etwa zeigt sich gerippt und in einem Schwarzviolett, Indigo Rose ist eine schwarze Cocktailtomate mit gesundheitsfördernden Anthocyanen, die ”Green Zebra“ trägt, wie es der Name vermuten lässt, ein grüne Kleid. Ein wahres Geschmackswunder ist die gelbe Wildtomate, die relativ früh sehr viele kleine Früchte trägt, sie beeindruckt mit ihrer hinreißenden Süße.

Tomatensorten für Anfänger

Tomatensorten für Anfänger sollten möglichst robust sein. Wählt deshalb am besten Sorten die früh, bereits Ende Juni, Anfang Juli zu beernten sind, bei diesen Sorten habt ihr eine höhere Wahrscheinlichkeit der gefürchteten Kraut- und Braunfäule zu entkommen. Alternativ setzt ihr direkt auf resistente Sorten wie ”Sunviva“, ”Crimson Crush“, die köstliche gelbe Wildtomate, Phantasia F1, Gourmansun. Der Namenszusatz PhR weist immer auf eine Resistenz auf die Pilzerkrankung mit der desaströsen Auswirkung hin. Sorten, die eher kompakt wachsen und nicht zu hoch werdenund somit etwas unempfindlicher bezüglich abbrechender Zweige sind, bedeuten für Tomatenanfänger ebenfalls weniger Stress.

Balkontomaten: Stabile Kübel- und Topftomaten

Nicht nur blühende Blumen werden zur Balkon Deko im Sommer, auch Tomaten haben einen gewissen Zierwert – Außerdem: Was ist denn schöner als ganz faul auf der Liege auf dem Balkon zu liegen und sich ab und zu eine süße, sonnengereifte Tomaten einzuverleiben? Als Balkontomaten eignen sich besonders determiniert, also begrenzt wachsende Tomaten wie die Kremser Perle, Marmande und diverse Buschtomaten. Auf einen Tomatenstab solltet ihr dennoch nicht verzichten, denn mit Früchten behangen kann es dem Stil der Tomate allein auch manchmal zu schwer werden.

Tomaten düngen

Tomaten brauchen als sogenannte Starkzehrer zum Wachsen guten Dünger in ausreichender Menge. Ein sogenannter NPK Dünger bringt mit was eure grünen Schützlinge zum Ausbilden von reichlich Früchten benötigen: N für Stickstoff – es dient dem Blattwachstum. P für Phosphor und K für Kalium – Diese zwei Mineralien sind wichtig für das Ansetzen von Blüten und Früchten. Früher wurde gerne Guano von Fledermäusen oder Pinguinkolonien als Tomatendünger verwendet, doch schädigt der Abbau die Tierwelt enorm. Bevorzugt deshalb lieber Biodünger ohne Guano, diese findet ihr in fester und flüssiger Form in eurem Gartenfachhandel. So manch einer schwört auch auf Komposttee, Mykorrhizapilze, Pflanzenkohle oder Schafwollepellets als Zugabe.

Torfffreie Erde: Tomatenerde selber Mischen

Spezielle Tomatenerde müsst ihr nicht kaufen, eure Erde sollte lediglich für den Gemüseanbau zugelassen sein und es sollte sich nicht um Torfhaltige Moorbeeterde Handeln. Eure eigenen Tomatenerde könnt ihr auch selbst Mischen: Ein Teil Mutterboden, ein Teil Kompost, ein Teil Kokosfasern, eine Hand voll Gesteinsmehl, etwas gekörnten Rinderdung, getrockneten Pferdedung, oder Hornmehl sorgen für eine solide Erstversorgung der Pflanzen. Achtet darauf, dass die Erde torfreduziert, oder am besten torffrei ist, denn die Moore, in denen Torf abgebaut wird sind sowohl bedrohte Biotope, als auch wichtige CO² Speicher für unseren Planeten.

Tomaten als Terrassen Deko und Balkon Deko

Gleichermaßen als lukullischer Genuss, als grüne Deko und als Sichtschutz fungieren Tomaten auf Terrasse und Balkon. In größeren Töpfen und Pflanzgefäßen mit Pflanzstab finden sie ihren Platz auch ganz nah neben der bequemen Gartenliege.

Fehler bei der Tomatenanzucht

Mit etwas Planung und Know How macht ihr es euch beim Tomaten vorziehen und Tomatenzucht deutlich leichter. Folgend ein paar bewehrte Tipps zur Tomatenanzucht.

• Torftöpfe, Kokosquell-Tabletten oder Eierpappen zur Aufzucht benutzen: Die Feuchtigkeit ist in diesen organischen Aufzuchtbehältern schlecht zu regulieren, es drohen Schimmel oder Austrocknung der Sämlinge und auch wenn es toll für das ökologische Empfinden ist – Plastiktöpfe, beschichtete Pappbecher, oder Tontöpfe sind insbesondere für Anfänger wesentlich besser zu kontrollieren.
• Direkt in nährstoffreiche Erde säen: Das Wurzelwerk eurer Pflanzen entwickelt sich besser, wenn sie erst etwas nach Nährstoffen ”suchen“ müssen. Sät eure Tomatensamen am Besten erst einmal in Behälter in Fruchtzwerg-Größe in Anzuchterde aus. Haben sich die ersten richtigen Blattpaare nach den Keimblättern gebildet, pflanzt ihr sie in größere Behälter mit nährstoffreicherem Substrat um um – Beschichtete Pappbecher, alte abgeschnittene Tetrapacks, Blumentöpfe mit Löchern mit 0,25-0,4 Litern Fassungsvermögen sind hierfür gut geeignet.

• Tomaten zu dicht säen: Wenn euer Saatgut nicht schon mehrere Jahre alt ist, oder falsch gelagert wurde, gehören Tomaten zu den einfachen und keimfreudigen Gemüsearten. Sät deshalb pro Töpfchen, oder Saatzelle nur 1-2 Samen. Sämlinge entwirren ist fummelig und macht keinen Spaß.
• Anzuchtbehälter ohne Abflusslöcher benutzen: Staunässe schädigt das Wurzelwerk – Egal ob Sämling, oder Pflänzchen – Anzuchtbehälter brauchen Löcher damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

• Zu wenig Licht und zu hohe Wärme im Aufzuchtraum: Je wärmer der Raum, desto mehr Licht zum braucht ihr für die Pflänzchen. Eine Anzucht auf der Fensterbank über der eingeschalteten Heizung etwa sorgt für schlechten Wuchs. Bekommen die Pflanzen bei zu großer Wärme zu wenig Licht vergeilen, oder ”spargeln“ sie, dies beschreibt ein zu starkes Höhenwachstum, die Pflanzen sind sehr instabil. Auch Hauben von Zimmergewächshäusern sollten sofort nach dem Aufkommen des ersten Keimlings abgenommen werden um eine Vergeilung zu verhindern. LED-Pflanzenlampen sind inzwischen kostengünstig und sogar einigermaßen sparsam im Verbrauch, es muss keine Hochleistungslampe für den Anbau von Cannabis sein. Anzuchtlichter sind ein Gamechanger.

• Tomaten zu früh vorziehen: Sofern ihr nicht vorhabt eure Tomatenpflanzen in ein Gewächshaus oder eine Folientunnel zu setzen, solltet ihr eure Tomatenanzucht frühestens Mitte März starten, sonst wachsen sie euch regelrecht über den Kopf.
• Tomaten nicht abhärten: Gemüsepflanzen, die ihr im Haus vorzieht solltet ihr generell abhärten. Was bedeutet das? Sind eure Pflänzchen über das Sämlings Stadium hinaus gewachsen, solltet ihr sie an Frostfreien Tagen immer mal wieder ein paar Stunden in den Schatten bis Halbschatten stellen, so gewöhnen sich die Pflanzen an den Wind und werden so stabiler, außerdem gewöhnen sich eure grünen Schützlinge an die UV-Strahlung, denn auch Tomatenpflanzen können Sonnenbrand bekommen. Transportiert eure Pflanzen einfach in einem Klappkorb nach draußen und holt sie Abends wieder rein.

• Tomaten in den Schatten pflanzen: Tomaten brauchen für die Entwicklung von Zucker und einem guten Geschmack viel Sonne. Pflanzt ihr Tomaten in den Schatten, oder auf dem Nord-Balkon dürft ihr keine Geschmacksbomben erwarten. Der sonnigste Platz im Garten ist perfekt für Tomaten. Werden sie gemeinsam mit mediterranen Kräutern wie Basilikum, Thymian und Rosmarin gepflanzt, soll sich ihr Aroma noch mehr verbessern.
• Tomaten zu oft gießen: Tomaten, die übermäßig viel Feuchtigkeit ausgesetzt sind, haben öfter einen weniger konzentrierten Geschmack, manche Sorten neigen bei sehr viel Feuchtigkeit auch zum Platzen. Wartet daher immer bis die Erde etwas abgetrocknet ist, bevor ihr eure Tomate gießt!

Tomatenrezepte: Brotsalat

Fattoush heißt er im Libanon, Panzanella in Italien – es handelt sich um Brotsalat. Beide varianten enthalten Tomaten und ersetzen in heißen Sommern auch gern mal das Mittagessen wenn es allzu heiß wird und machen sich auch hervorragend als Begleitung für den mediterranen Grillabend. Penibel müsst ihr beim Brotsalat nicht sein, Improvisierte Salate können super schmecken.

Schneller Tomaten Brotsalat

Ihr braucht: Sonnengereifte Tomaten, am besten in verschiedenen Farben, Brot eurer Wahl – vom Mischbrot, Toast, über Baguette ist alles Fair Game, nur Schwarzbrot passt nicht so gut – eine frische Knoblauchzehe, eine Vinaigrette aus rotem Balsamico, Olivenöl, Honig, Senf, Salz und einer kräftigen Menge frisch gemahlenem Pfeffer. Schneidet eure Tomaten in Stücke, salzt kräftig und lasst sie für etwa eine Viertelstunde in einer Schale stehen, gießt dann den ausgetretenen Tomatensaft ab. Röstet das Brot auf dem Toaster, oder Airfryer an. Nach dem Rösten reibt ihr eine rohe Knoblauchzehe über die gerösteten Brotscheiben und zerpflückt die Scheiben mit der Hand in mundgerechte Stücke. Mischt das Brot mit der Salatsauce und den Tomatenstücken, wer mag fügt rote Zwiebel hinzu.

Tomaten Ernte verarbeiten: Rezept für Tomatensuppe

Eine Tomatensuppe aus reifen Tomaten bringt den Sommer auf den Tisch. Kombiniert mit Grilled Cheese gilt Tomatensuppe in den USA auch als richtiges ”Comfort Food“. In manchen Sommern dürft ihr Tomaten direkt Kiloweise ernten, dann ist die Verarbeitung als Suppe naheliegend. Tomatensuppe lässt sich hervorragend einfrieren und so könnt ihr auch im tristen, grauen November eure Sommerernte genießen. Es folgt ein Rezept für eine köstliche Tomatensuppe aus dem Ofen, das eingekocht auch eine leckere Pizzasauce wird

Im Ofen geröstete Tomatensuppe

Ihr braucht: Mindestens ein Kilo vollreife Tomaten, je Kilo Tomaten etwa zwei Zwiebeln, Vier Knoblauchzehen, je eine Hand voll frischen Thymian und Basilikum, sowie einen guten Schuss Olivenöl. Schneidet größere Tomaten in Stücke, entfernt die Strünke und Haut der Zwiebeln und schneidet sie in Achtel, die Knoblauchzehen dürfen ihre Haut behalten wascht die Kräuter gut ab. Gart alle Komponenten in einer Ofenform für eine Stunde bei 180 Grad im Ofen. Stellt dann einen Topf mit Sieb bereit und schöpft die Ofentomatentomaten in das Sieb und zerdrückt die Komponenten so gut es geht. Danach wird die Suppe einmal aufgekocht, gesalzen und wenn ihr mögt noch mit etwas Pfeffer verfeinert.